Eilendorf

 

 Schildhaupt gespalten, im rechten blauen Schildteil oben gekreuzt in Gold Hammer und Schlegel, darunter eine goldene Blüte (Galmeiveilchen). Im linken roten Schildteil ein goldenes Büffelhorn.

 


 

Eilendorf wird urkundlich erstmals 1238 erwähnt, indem Reichsabt Florenz von Kornelimünster als Grundherr von Eilendorf die Schenkung eines EilendorferZehntbezirks an das Aachener St.-Adalbert-Stift bestätigt. Selbständige Pfarrei ist Eilendorf bereits seit 1293. Im Jahre 1340 wird die Ortschaft Nirm erstmals urkundlich genannt. Am 27. April 1900 vereinigt man die Ortschaft Nirm mit Eilendorf zu einer Dorfgemeinschaft.



Im 15. Jahrhundert lebte das Gebiet der Reichsabtei Kornelimünster und mit ihr auch die Herrschaft Eilendorf glücklich und in ruhigen Verhältnissen. Auch die Reformation des 16. Jahrhunderts wirkte sich kaum störend aus. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts konnte sich die Reichsabtei Kornelimünster jedoch nicht mehr der allgemeinen zeitgenössisch-deutschen Atmosphäre des Religionskrieges entziehen. So brachte vor allem der truchsessische Krieg, der von spanischen Soldaten gegen den zum Protestantismus übergetretenen Kölner Erzbischof und Kurfürsten Gebhard Truchseß von Waldburg in den Jahren 1577 bis 1583 geführt wurde, fremde Truppen ins Land, so daß auch Eilendorf Einquartierungen, Plünderungen und Brandschatzungen erdulden mußte.



Auch das 17. Jahrhundert wurde für Eilendorf eine Schreckens- und Leidenszeit. Zwischen 1630 und 1640 tobten die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges, die nur noch durch die rücksichtslose Brandschatzung von Eilendorf 1678 im Zuge des Raubkrieges König Ludwigs XIV. von Frankreich überboten wurden.

 


Nach der kriegerischen Auseinandersetzung des 17. Jahrhunderts stand Eilendorf mit der gesamten Reichsabtei Kornelimünster im 18. Jahrhundert ganz im Zeichen kirchenpolitischer Auseinandersetzungen des Reichsabtes mit dem Kölner Erzbischof. Die Französische Revolution machte 1794 der Herrschaft des Abtes von Kornelimünster ein jähes Ende. Die Abtei wurde 1802 aufgelöst und die geistlichen Güter wurden als Nationaleigentum erklärt. Das Ehemalige abteiliche"Banpanhaus" oder Zwangs-Brauhaus gilt als das älteste der Eilendorfer Bauwerke, es wird heute noch Panes genannt.



Im Jahre 1430 belehnte der Abt Heinrich von Gartzen oder Gertzen von Kornelimünster den Eilendorfer Bürger Heinrich Keller mit dem "Banpanhaus". Keller ließ sich diese Belehnung am 26. Dezember 1455 für sich und seine Nachkommen bestätigen. Unter dem baulustigen Abt Hyazinth Alfons, Graf von Suys (1713 - 1745) erhielt Eilendorf an Stelle der ersten wahrscheinlich stilgerechten romanischen Kirche ein neues, stilloses Gotteshaus. Um seine Macht als Abt zu vermehren, kaufte Graf von Suys im Jahre 1718 dem Kurfürsten von der Pfalz dessen Vogteirecht über Kornelimünster ab.



Bereits ab 1797 bildeten die beiden Ortschaften Forst und Eilendorf mit ihren Weilern und Höfen eine Agentie, um dann 1800 in eine Mairie (Forst) umgewandetl zu werden. Eilendorf zählte zu jener Zeit etwa 950 Einwohner. Mit dem 1. April 1886 schied Eilendorf aus dem Bürgermeisterverband Forst aus und wurde nun selbständige Bürgermeisterei, wobei die bisherigen alten Gemeindegrenzen beibehalten wurden.



Schon 1864 begann man nach den Plänen des Kölner Baumeisters Heinrich Wiethase mit dem Bau einer größeren, dreischiffigen Kirche im neo-romanischen Stil, der heutigen Pfarrkirche Sankt Severin, deren Turm jedoch erst 1904 bis 1908 erneuert wurde.

 


Am 1. April 1897 wurde in Eilendorf eine Eisenbahnhaltestelle für Personen- und Güterverkehr errichtet, womit sich ein lang gehegter Wunsch der Eilendorfer Bürger erfüllte. Seit 1908 besitzt Eilendorf eine Apotheke.



Einen Ruf besaß Eilendorf schon seit einigen Jahrhunderten durch die Eilendorfer Steinbrüche, die einen vortrefflichen Dolomit lieferten, sowie die Herstellung von Fett- und Wasserkalk, womit der Ort eine reiche Einnahmequelle hatte.



Unter großer Anteilnahme der geamten Bevölkerung konnte Eilendorf 1988 sein 750-jähriges Bestehen feiern.



Mit der zum 1. Januar 1972 erfolgten Eingliederung der Gemeinde Eilendorf zur Stadt Aachen ist die Möglichkeit gegeben, anstehende kommunale Probleme in einem größeren Rahmen zu lösen und eine Basis für einen ausgegeglichenen Lebensraum zu schaffen, wie er für ein gesundes Gemeinwesen in unserer Zeit zu fordern ist.

 

 

 

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